Cold Brew (eng. für "kalt gebrüht") ist eine Methode zur Zubereitung, bei der gemahlener Kaffee langsam in kaltem Wasser extrahiert. Das Ergebnis ist ein mild schmeckender Kaffee, der bis zu einer Woche im Kühlschrank haltbar ist.
Im Vergleich zur klassischen Zubereitung mit heißem Wasser enthält Cold Brew weniger Säuren und Bitterstoffe, was auf die niedrigere Wassertemperatur zurückzuführen ist. Während heißes Wasser mehr Bitterstoffe freisetzt, entfaltet sich beim Cold Brew das Gegenteil: durch die längere Extraktionszeit im kalten Wasser kommen fruchtige Aromen zum Vorschein.
Wichtig ist an dieser Stelle die Unterscheidung zum Iced Coffee und Eiskaffee. Denn diese beiden Varianten werden heiß aufgebrüht und später heruntergekühlt. Beim „Cold Drip“ tropft kaltes Wasser langsam durch den gemahlenen Kaffee.
Ob aber Cold Brew oder Eistee: eine koffeinhaltige Erfrischung ist Ihnen sicher! Und das nicht nur im Hochsommer!
Wassermenge
1l
Kontaktzeit
10-12std.
Temperatur
kalt
Mahlgrad
Grob
Kaffeemenge
120g
1. Mahlen & Aufgießen
Mahlen Sie Ihren Kaffee am besten immer frisch. Egal ob elektrisch oder manuell mit der Hand-Mühle, der Mahlgrad des Kaffees beeinflusst maßgeblich die Extraktion und damit das Aroma.
Gießen Sie für den Cold Brew 120g grob gemahlenes Kaffeemehl mit einem Liter kaltem Wasser auf.
2. Extraktion
Rühren Sie alles gut um und geben Sie Ihrem Cold Brew 10-12 Stunden Zeit. Gut Ding will Weile haben!
Sie können zwischen der Extraktion bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank wählen. Je nach Kaffeesorte und Röstprofil entstehen geschmacklich unterschiedliche Kaffees.
Einfach verschiedene Möglichkeiten ausprobieren!
3. Filtern
Gießen Sie nach der Extraktion alles durch einen Filter. Hierfür können Sie zum Beispiel einen Handfilter von Kalita oder Hario verwenden. Oder Sie trennen den Kaffeesatz mit Hilfe einer French Press, um die Schwebstoffe oder Kaffeesatz vom Cold Brew zu entfernen.
Andere Möglichkeiten sind vorgefertigte Cold Brew Kannen, ein eigenes Cold Brew System oder das exklusive Modell in der extravaganten Tower-Version von Kalita.
4. Genießen
Gießen Sie dann den Kaffee über Eiswürfel und genießen Sie die koffeinhaltige Erfrischung, nicht nur bei hochsommerlichen Temperaturen.
Vorteile
Nachteile
Die Geschichte des Cold Brew Kaffees ist faszinierend und spiegelt die Entwicklung der Kaffeekultur weltweit wider. Obwohl die genauen Ursprünge von Cold Brew schwer zu bestimmen sind, deuten historische Aufzeichnungen darauf hin, dass die kalte Zubereitung von Kaffee seit Jahrhunderten existiert. Frühe Belege für kalten Kaffee stammen aus dem 17. Jahrhundert in Japan, wo die Methode des Kaltaufgusses durch holländische Händler eingeführt wurde. Sie benötigten eine Methode, um Kaffee auf ihren langen Seereisen zu konservieren. Diese Methode ist als "Kyoto-Stil" Cold Brew bekannt.
Im Laufe der Zeit verbreitete sich die Praxis der kalten Extraktion in verschiedene Kulturen, wobei jede ihre eigenen Techniken und Traditionen entwickelte. In Lateinamerika, vor allem in Ländern wie Mexiko, kennen viele Cold Brew unter dem Namen "Café de Olla". Diese Variante ist mit traditionellen Gewürzen wie Zimt und Piloncillo (unraffinierter Zucker) gewürzt.
Die moderne Popularität von Cold Brew begann im 21. Jahrhundert deutlich anzusteigen. Mit dem Aufkommen der 3. Welle der Kaffeekultur, die einen stärkeren Fokus auf die Qualität der Bohnen und die Handwerkskunst der Zubereitung legt. Kaffeebars und Cafés begannen, Cold Brew wegen seines milderen Geschmacks anzubieten, und es wurde bald für Viele zu einem Sommergetränk der Wahl.
Die Popularität von Cold Brew hat zur Entwicklung neuer Variationen und Innovationen geführt. Nitro Coffee eroberte die Coffee Shop Szene. Hierbei handelt es sich um einem mit Stickstoff infundierten Cold Brew, der ein glattes, cremiges Mundgefühl bietet, ähnlich dem eines Stout-Biers. Heutzutage ist Cold Brew nicht mehr nur ein Trendgetränk, sondern fester Bestandteil der globalen Kaffeekultur, geschätzt für seinen erfrischenden und milden Geschmack.
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