Das Brühen per Siebträger ist eine hochgeschätzte Methode, um exzellenten Espresso oder Café Creme zuzubereiten. Diese Technik erfordert allerdings Präzision, Geduld und ein tiefes Verständnis für die Nuancen der Kaffeezubereitung.
Der Siebträger ist auch als Espressomaschine oder Halbautomat bekannt. Diese Methode ermöglicht es dem Barista, jeden Aspekt des Brühprozesses zu kontrollieren. Er bestimmt den Mahlgrad des Kaffees, die Brühtemperatur und den Wasserdruck, der auf das Kaffeemehl wirkt.
Traditionelle Röstereien rösten ihren Kaffee angepasst an die jeweiligen Zubereitungsarten. Für Siebträger eignen sich Blends und Single Origin Espressi. Ein Café Creme schmeckt besonders gut, wenn ein Crema Blend verwendet wird. Filterkaffee dagegen betont mit seiner hellen Röstung die Fruchtnoten eines Kaffees und kann unter Druck sauer schmecken.
Durch die konstante Entwicklung der Siebträgertechnik hat sich in den letzten Jahren eine komplette Palette an Zubehör nur um diese Art der Zubereitung gebildet. Sie finden dieses Zubehör wie unter Espressozubehör im Shop der Berliner Kaffeerösterei.
Wassermenge
25-30ml
Kontaktzeit
25-30sek
Temperatur
90°C-94°C
Mahlgrad
fein
Kaffeemenge
7-9g
1. Mahlen
Egal ob manuell oder elektronisch gemahlen, der Mahlgrad des Kaffees beeinflusst maßgeblich die Extraktion und damit das Aroma und den Körper des fertigen Espressos.
Für die Espressozubereitung im Siebträger verwenden wir einen feinen Mahlgrad, der aber nicht zu fein sein darf. Ein zu feines Mahlgut behindert den Wasserfluss durch das Kaffeemehl, das Wasser fließt zu langsam und extrahiert zu viele Stoffe. Der Espresso schmeckt dann bitter.
Ist das Mahlgut hingegen zu grob, fließt das Wasser zu schnell durch, was eine Unterextraktion bewirkt und zu einem wässrigen und sauren Geschmack führt.
2. Tampen
Verdichten Sie das frisch gemahlene Espressopulver im Siebträger gleichmäßig, um einen festen Kaffeepuck zu formen. Die gepresste Fläche sollte möglichst eben sein. Mittels eines sogenannten Levelers stellen Sie sicher, dass das heiße Wasser unter Druck gleichmäßig durch das Kaffeemehl fließt und keine Kanäle entstehen. Beim sogenannten Channeling sucht sich das Wasser den schnellsten Weg, und das führt zu einer ungleichmäßigen Extraktion. Der Espresso wird zu bitter (überextrahiert) oder zu sauer (unterextrahiert) schmecken. Das wiederum lässt sich mit einem speziellen Verteiler verhindern.
Folgende Aspekte sollten Sie beim Tampen beachten:
Üben Sie gleichmäßigen Druck auf das gesamte Kaffeemehl aus, um eine homogene Oberfläche zu schaffen.
Ein konstanter Druck von etwa 15 bis 20 Kilogramm ist ideal. Es ist weniger wichtig, mit extremer Kraft zu tampen, als vielmehr mit gleichbleibendem Krafteinsatz.
Halten Sie den Tamper senkrecht zum Siebträger, um eine ungleichmäßige Verdichtung zu vermeiden, die zu Kanalbildung (Channeling) und somit zu einer inkonsistenten Extraktion führt.
3. Extraktion
Bei der Espresso-Extraktion fließt heißes Wasser unter Druck durch das fein gemahlene Kaffeepulver. Dieser Schritt ist entscheidend für die Qualität und den Geschmack des fertigen Getränks. Die Extraktion beginnt, wenn heißes Wasser – bei einer Temperatur von etwa 90 bis 94 Grad Celsius – mit einem Druck von etwa 9 Bar durch den Kaffeepuck im Siebträger fließt.
Dieser Vorgang sollte idealerweise zwischen 25 und 30 Sekunden dauern, um einen Espresso von 25 bis 30 Millilitern zu produzieren. Eine korrekte Extraktionszeit ist entscheidend, da sie maßgeblich den Geschmack und die Konsistenz des Espressos bestimmt. Eine zu kurze Extraktion führt zu einem unterextrahierten, sauren und wässrigen Espresso. Eine zu lange Extraktion hat hingegen einen überextrahierten und bitteren Espresso zur Folge.
Vorteile
Nachteile
Anfänge (frühes 20. Jahrhundert):
Die ersten Versuche, Espresso zu machen, begannen in Italien. 1901 patentierte der Mailänder Erfinder Luigi Bezzera eine Maschine, die Dampfdruck nutzte, um Wasser durch Kaffeepulver zu pressen. Dies verkürzte die Zubereitungszeit im Vergleich zu den traditionellen Methoden deutlich. Desiderio Pavoni kaufte Bezzeras Patent und startete die Produktion der Maschine unter dem Namen "Ideale".
Weiterentwicklung (1920er bis 1940er Jahre):
In den folgenden Jahrzehnten wurden verschiedene Verbesserungen vorgenommen, um den Geschmack des Espressos zu verbessern und die Maschinen benutzerfreundlicher zu gestalten. Der Siebträger wurde eingeführt – ein abnehmbarer Griff, der das Kaffeepulver enthält und unter hohem Druck mit heißem Wasser durchspült wird.
Innovation des Drucks (1950er Jahre):
Der Mailänder Café-Besitzer Achille Gaggia entwickelte eine Maschine, die einen Hebelmechanismus nutzte, um das Wasser durch den Kaffee zu pressen. Diese Innovation erhöhte den Druck und führte zur charakteristischen Crema. Gaggias Erfindung markierte die Geburt des modernen Espressos und trug zur weltweiten Popularität von Espresso und Espresso-basierten Getränken bei.
Automatisierung und Elektronik (1970er Jahre bis heute):
Die Entwicklung von voll- und halbautomatischen Siebträgermaschinen machte die Espresso-Zubereitung einfacher und konsistenter. Moderne Maschinen von Herstellern wie Dalla Corte, ECM, Sage, Ascaso oder Profitec verfügen über elektronische Pumpen, präzise Temperaturkontrolle, programmierbare Einstellungen und sogar Touchscreens.
Dritte Kaffeewelle und Innovation (21. Jahrhundert):
Im Rahmen der sogenannten "Dritten Kaffeewelle" liegt der Fokus auf Handwerkskunst, Herkunft und Qualität der Bohnen. Moderne Siebträgermaschinen bieten Ihnen eine noch nie dagewesene Präzision in der Zubereitung traditionell gerösteter Kaffees.
Die Siebträgermaschine hat sich von einer einfachen Idee zu einer hochentwickelten Technologie entwickelt, die in Cafés und Haushalten auf der ganzen Welt unverzichtbar ist. Ihr Einfluss auf die Kaffeekultur und die Art und Weise, wie wir Kaffee genießen, ist unbestreitbar und spiegelt die ständige Suche nach Perfektion in der Kaffeezubereitung wider. Das zeigt sich auch in dem heutzutage angebotenen Zubehör. Von Werkzeugen wie Tampern, Levelern und Verteilern über Ablagen und Pinsel bis hin zu Abschlagkästen für das verbrauchte Kaffeepulver reicht die Spannweite.