Koffein oder nicht? Von Decaf bis Punch Caf – alles über koffeinfreien und koffeinreichen Kaffee
Kaffee ist für viele mehr als ein Getränk, er ist ein Ritual, ein Begleiter durch den Tag. Doch nicht jeder verträgt Koffein gleich gut. Und manche möchten bewusst darauf verzichten, während andere genau das Gegenteil suchen: die volle Ladung Koffein in einer Tasse.
Deshalb bieten wir bei der Berliner Kaffeerösterei eine vielfältige Auswahl an: von (teils) entkoffeiniertem Kaffee bis hin zu echten Koffeinbomben mit 100% Robusta-Anteil.
Aber was bedeutet entkoffeiniert eigentlich und wie wirkt Koffein überhaupt im Körper? Hier kommt der Überblick.
Was bedeutet „entkoffeiniert“?
Wenn Kaffee „entkoffeiniert“ ist oder wie man im englischsprachigen Raum sagt, decaf, bedeutet das: Ihm wurde der größte Teil des enthaltenen Koffeins entzogen. In der Regel bleiben weniger als 0,1 % Koffein zurück. Damit ist decaf ideal für Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren oder eine koffeinfreie Alternative suchen.
Aber wie funktioniert das?
Das Koffein wird durch spezielle Verfahren entfernt, noch bevor die Bohnen geröstet werden. Es gibt verschiedene Methoden, wobei wir bei der Berliner Kaffeerösterei auf besonders schonende Verfahren setzen. Diese Methoden entfernen das Koffein möglichst rückstandsfrei, erhalten aber die feinen Aromen der Bohne.

Was ist der Unterschied zwischen Decaf, Semicaf und Low Caf?
Diese drei Begriffe beschreiben unterschiedliche Stufen des Koffeingehalts, je nach persönlichem Bedarf oder Empfindlichkeit.
- Decaf (entkoffeiniert): Kaffee, dem das Koffein durch spezielle Verfahren entzogen wurde. Der Koffeingehalt liegt in der Regel unter 0,1 %. Geschmacklich bleibt der entkoffeinierte Kaffee vollmundig, aber weniger kräftig. Geeignet für koffeinempfindliche Personen oder den Kaffeegenuss am Abend.
- Semicaf (halb entkoffeiniert): Eine Mischung aus entkoffeiniertem und normalem Kaffee – meist im Verhältnis 50:50. Der Koffeingehalt wird dadurch spürbar reduziert, ohne dass auf Geschmack oder Charakter verzichtet werden muss. Wenn Sie das volle Aroma, jedoch mit weniger Koffein genießen wollen, empfehlen wir Ihnen unsere Südamerika-Mischung.
- Low Caf (koffeinreduziert): Kaffees, die von Natur aus weniger Koffein enthalten. Möglich durch die Auswahl besonders milder Arabica-Sorten oder durch gezielte Mischungen. Im Gegensatz zu Decaf wird hier kein zusätzliches Entkoffeinierungsverfahren angewendet. Der niedrige Koffeingehalt ergibt sich direkt aus den verwendeten Bohnen. Unser Berliner Perle Espresso oder Indien Monsunespresso sind eine hervorragende Empfehlung für einen koffeinarmen Kaffeegenuss.
Die Gegenseite: Begriffe für besonders koffeinstarken Kaffee
Am anderen Ende der Skala stehen Bezeichnungen für Kaffees mit besonders hohem Koffeingehalt. Diese Begriffe begegnen einem häufig im Handel oder in der Kaffeekultur.
Sie sind nicht standardisiert, vermitteln aber, worum es geht: deutlich mehr Koffein als im klassischen Arabica-Kaffee. Die Grundlage solcher Kaffees ist meist ein hoher Anteil an Robusta-Bohnen, die natürlicherweise fast doppelt so viel Koffein enthalten wie Arabica. Der Geschmack ist oft kräftiger, erdiger und weniger säurebetont.
Hier einige der gängigen Begriffe:
- Double Caf: Bezeichnet Kaffees mit etwa doppelt so viel Koffein wie klassischer Arabica, häufig durch den Einsatz koffeinreicher Robusta-Bohnen.
- XXL Caf: Ein Ausdruck für sehr stark koffeinhaltige Mischungen, meist mit einem Robusta-Anteil von 50 bis 70 % oder mehr wie bei unserem Florentiner Espresso oder Berliner Winterespresso.
- Gorilla Caf: Umgangssprachlicher Begriff für besonders kräftige, koffeinbetonte Kaffees mit intensivem Körper.
- Punch Caf: Der Begriff wird für Kaffees verwendet, die im Vergleich zur Norm einen besonders hohen Koffeingehalt aufweisen. Oftmals sind es reine Robusta-Mischungen wie unser Sizilianischer Espresso.

Wie wirkt Koffein im Körper?
Koffein ist eine natürliche Stimulans. Im Körper blockiert es die Wirkung von Adenosin, einem Botenstoff, der Müdigkeit signalisiert. Dadurch fühlt man sich wacher, konzentrierter und fokussierter. Zudem wird die Ausschüttung von Adrenalin und Dopamin gefördert, beides Stoffe, die die Leistungsfähigkeit steigern.
Die Wirkung setzt bereits 20 bis 30 Minuten nach dem Genuss ein und hält mehrere Stunden an.
Wie viel Koffein steckt in einer Tasse Kaffee?
Der Koffeingehalt in einer Tasse Kaffee hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der verwendeten Bohnensorte, der Röstung, der Zubereitungsart und der Tassengröße. Im Durchschnitt enthält eine Tasse Filterkaffee (200 ml) etwa 80 bis 120 mg Koffein. Ein Espresso (30 ml) bringt es auf 40 bis 75 mg, je nach Mischung und Extraktion.
Aber Achtung: Zu viel Koffein kann zu Nervosität, Herzrasen, Schlafproblemen, Zittern oder Magenbeschwerden führen. Besonders empfindliche Menschen reagieren oft schon bei geringen Mengen. Die empfohlene Obergrenze liegt deshalb nach der EFSA bei Erwachsenen bei 319mg pro Tag, was etwa 4 Tassen Kaffee entspricht.
Ab höheren Mengen können unangenehme Symptome auftreten. Wer spät trinkt oder sehr sensibel ist, sollte besser zu Decaf oder Semicaf greifen.
(https://www.efsa.europa.eu/sites/default/files/corporate_publications/files/efsaexplainscaffeine150527de.pdf)

Wie wird Kaffee entkoffeiniert?
Die Entkoffeinierung erfolgt im Rohkaffee-Zustand, also bevor die Bohnen geröstet werden.
Es gibt drei Hauptmethoden:
- CO₂-Verfahren: Ein besonders sauberes Verfahren. Die Bohnen werden mit Wasser befeuchtet, danach entzieht Kohlendioxid das Koffein. Aroma und Struktur bleiben weitgehend erhalten.
- Schweizer-Wasser-Prozess: Der Kaffee wird nur mit Wasser, das alle Aromen enthält behandelt, sodass sich nur das Koffein aus der Bohne löst. Dieses Verfahren kommt ganz ohne Lösungsmittel aus und ist besonders schonend und beliebt bei Bio-Kaffees.
- Lösungsmittel-Verfahren: Hier wird mit den Lösungsmitteln Ethylacetat oder Methylenchlorid gearbeitet. Effizient, aber kritisch betrachtet, weshalb wir bei der Berliner Kaffeerösterei aus Qualitätsgründen ausschließlich auf natürliche, schonende Verfahren setzen.
Welcher Kaffee oder Espresso hat besonders viel Koffein?
Der Koffeingehalt im Kaffee hängt stark von der verwendeten Bohnensorte ab. Zwei Hauptarten dominieren den weltweiten Anbau: Arabica und Robusta.
Enthält rund 0,8 bis 1,4 % Koffein. Arabica gilt als milder, feiner und komplexer im Geschmack, mit ausgewogener Säure und floralen bis schokoladigen Noten. Aufgrund des geringeren Koffeingehalts eignet sich Arabica besonders gut für Low Caf- oder Decaf-Mischungen.
- Unsere Lieblings-Arabica-Kaffees sind unser Berliner Frühstückskaffee und die Berliner Metropolen-Mischung.
Enthält etwa 2,2 bis 2,7 % Koffein – also fast doppelt so viel wie Arabica. Robusta ist kräftiger, erdiger und weniger säurebetont. Er liefert eine stabile Crema und wird häufig in Espressomischungen eingesetzt, bei denen ein hoher Koffeingehalt erwünscht ist.
- Besonders legen wir Ihnen da unseren aromatischen Indien Robusta Harley Estate ans Herz.
Welcher Kaffee oder Espresso hat besonders wenig Koffein?
Kombinieren meist milde Arabicas mit gezielter Röstung, um den natürlichen Koffeingehalt gering zu halten, ganz ohne zusätzliche Entkoffeinierung.
- Unsere beliebteste Mischung ist dabei die Südamerika-Mischung.

Schmeckt entkoffeinierter Kaffee anders?
Kurze Antwort: Ja, ein bisschen, aber nicht schlechter.
Früher galten entkoffeinierte Kaffees als blass, bitter oder flach. Dank moderner Verfahren ist das heute anders: Gute Decafs schmecken aromatisch, rund und ausgewogen, vor allem, wenn die Bohnen hochwertig sind und sorgfältig geröstet werden.

Fazit: Kaffee bewusst genießen – mit oder ohne Koffein
Ob mit vollem Koffeingehalt, reduziert oder entkoffeiniert, Kaffee bietet heute für jeden Lebensstil die passende Variante. Wer sensibel auf Koffein reagiert oder am Abend nicht auf Genuss verzichten möchte, greift zu Decaf oder einer ausgewogenen Semicaf-Mischung. Für alle, die bewusst koffeinarm trinken, empfehlen sich unsere xxx mit milden Arabicas.
Wer hingegen einen besonders kräftigen Start in den Tag sucht, findet in einer Mischung mit hohem Robusta-Anteil, wie z. B. unserer xxx, eine koffeinstarke Option mit intensivem Geschmack.
Am Ende zählt nicht nur der Koffeingehalt, sondern die Qualität der Bohnen, die Röstung und der bewusste Umgang mit dem, was in der Tasse landet.
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